WELLNESS & SPA

Wellness, ein Heilmittel auch für Kinder

Adults-only-Wellnessbereich, Spa-Zentrum nur für Erwachsene, nicht für Kinder zugängliche Bereiche: Alle diese Begriffe weisen darauf hin, dass Kindern unter einem bestimmten Alter der Zugang zu Erholungsbereichen verwehrt ist. Saunen, Dampfbäder und Massagen werden für Kinder zwar oft als ungeeignet dargestellt, bieten jedoch körperliche und geistige Vorteile … Natürlich mit einigen Vorkehrungen.

In einer zunehmend digitalisierten Welt voller Ablenkungen sind selbst Kinder mit zahlreichen Stressfaktoren konfrontiert, die durch kulturellen, sozialen, umwelt- und schulbedingten Druck verursacht werden. Außerdem führt die übermäßige Nutzung von mobilen Geräten zu Verspannungen und Schmerzen, die oft durch stundenlanges Sitzen oder Liegen in der gleichen – scheinbar bequemen, aber ungesunden – Position ausgelöst werden. Auch sportliche Aktivitäten und alltägliche Tätigkeiten können zu Verletzungen, Beschwerden und Unwohlsein führen. Deshalb kann ein Urlaub in einer Therme oder einem Spa-Hotel, das für das Wohlbefinden der gesamten Familie ausgestattet ist, ein wahrer Segen sein.

Thermalwasser gilt als uraltes, sehr wirksames Heilmittel und wird auch von Kinderärzten häufig zur Vorbeugung und Heilung empfohlen. Das gilt insbesondere bei typischen Kinderkrankheiten wie Erkältungen, Mittelohrentzündungen, Bronchitis, Allergien und durch Jahreszeitenwechsel bedingte Beschwerden.  Außerdem leiden vor allem Kinder in Großstädten oft an Asthma und Kehlkopfentzündung. Ist das Immunsystem durch die Umweltverschmutzung geschwächt, können Inhalationen und andere Thermalkuren auf natürliche Weise helfen. Natürlich darf in einer kinderfreundlichen Einrichtung ein Schwimmbad mit Rutschbahnen und anderen Spielmöglichkeiten nicht fehlen. Auch Schwimmhilfen wie aufblasbare Flügel, Westen, Reifen, Bretter und Schwimmnudeln sind für das Wasser ein Muss, genauso wie die wachsamen Augen der Eltern.

Massagen reduzieren nachweislich die Entstehung von Stresshormonen.

Dürfen Kinder in die Sauna oder ins Dampfbad?

Diese in den nördlichen Ländern beliebten Anwendungen sind dafür bekannt, dass sie den Körper über das Schwitzen reinigen und regenerieren. Fast überall werden Saunaaufenthalte regelmäßig praktiziert und die wohltuenden Wirkungen geschätzt. Hinsichtlich des empfohlenen Einstiegsalters gibt es unterschiedliche Meinungen: Einige Experten vertreten die Auffassung, dass vor dem vierten oder fünften Lebensjahr hohe Luftfeuchtigkeit und Temperaturen gemieden werden sollten, da dem Körper der Selbstregulierungsmechanismus fehlt. Kinder haben eine geringere Schweißproduktion als Erwachsene, was ihre Fähigkeit, Körperwärme durch Verdunstung abzugeben, beeinträchtigen kann. Anderen Meinungen zufolge kann ein solches Erlebnis jedoch auch für Kinder optimal sein, wenn einige wichtige Regeln beachtet werden: Dazu gehören der Zugang nur in Begleitung eines Elternteils, Temperaturen unter ca. 75 °C für die Sauna und zwischen 40 und 45 °C für das Dampfbad, der Aufenthalt zu Beginn nicht länger als drei Minuten, sofortiges Verlassen, wenn man sich unwohl fühlt, eine Abkühlungsphase entweder durch den Gang an die frische Luft oder durch ein Bad mit einem schwachen Strahl lauwarmen Wassers. Mit der richtigen Handhabung können sich so auch junge Wellness-Fans nach einem Saunagang oder Dampfbad wie neu geboren fühlen.

Keine Zweifel bei Massagen …

Vom Kleinkind bis zum Erwachsenen sorgen Massagen für eine Entlastung der Muskeln, Förderung der Beweglichkeit und ein absolutes Wohlfühlerlebnis. Bestimmte Techniken können vor allem für jene Babys wertvoll sein, die mehr als andere das Bedürfnis haben, berührt, gestreichelt und gekuschelt zu werden, um ihr volles Wachstumspotenzial zu erreichen. Der Tastsinn ist ein grundlegendes menschliches Bedürfnis: Nicht zufällig ist er einer der ersten, den Babys entwickeln. Lassen Sie uns gemeinsam einige Vorteile dieser Behandlung entdecken.

Unterstützung des Wachstums und der Entwicklung

Ein Forscherteam unter der Leitung des Neurologen Lamberto Maffei – bis 2008 Direktor des Instituts für Neurowissenschaften des Italienischen Forschungsrats – hat herausgefunden, dass Massagen eine wichtige Rolle im postnatalen Wachstum und insbesondere bei der Entwicklung des Gehirns, der Reifung des Sehvermögens und der Senkung des Cortisolspiegels spielen.

Glücksgefühle

Wie bereits erwähnt, trägt das Ausüben von gezielten Bewegungen auf den kleinen Körpern dazu bei, die Ausschüttung des Stresshormons Cortisol zu hemmen, was die Stimmung der Kinder nach einer entspannenden Sitzung verbessert. Je höher der Dopaminspiegel im Blut ist, desto größer ist das Gefühl von Glück und Zufriedenheit. Ein weiterer, nicht zu unterschätzender positiver Effekt ist die Optimierung der Synthese von Serotonin, einem natürlichen Antidepressivum im Körper: Hohe Werte dieses Neurotransmitters im Blut sorgen für ein gesundes und fröhliches Leben.

Verbesserung des Verhaltens

Angstzustände und Aufmerksamkeitsdefizit-Hyperaktivitätsstörungen (ADHS) gehören zu den häufigsten Ursachen für Konzentrationsschwächen bei Kleinkindern. Neben den nachgewiesenen Ergebnissen beim Stressabbau kann das Massageritual zu erheblichen Verbesserungen bei der Lösung von Aufgaben, z. B. in der Schule, und im Verhalten beitragen.

Der Besuch in einem Spa-Bereich als Wohlfühlerlebnis für die gesamte Familie

Optimierung der Schlafqualität

Schlaf ist für das reibungslose Funktionieren des Körpers unerlässlich, da er für Energie und Konzentration sorgt. Heutzutage leiden jedoch die meisten Kinder unter Schlafmangel, d. h. sie bekommen nicht genügend Schlaf oder haben Schwierigkeiten beim Einschlafen. Regelmäßige Massagen helfen, den Melatoninspiegel zu stabilisieren und sorgen für ruhige Träume.

Stärkung des Immunsystems

Ein gesundes und starkes Immunsystem ist ein wahrer natürlicher Schutzschild, der den Körper vor Keimen und fremden Krankheitserregern bewahren kann, die chronische Krankheiten verursachen. Auch hier kann eine lindernde Behandlung eine Schwächung des Immunsystems verhindern.

Die Vorstellung eines auf Kinder zugeschnittenen Spa-Bereichs mag eher ungewöhnlich erscheinen; dennoch bemühen sich einige Hotels seit mehreren Jahren, ihren Wellnessbereich auch für sie zu öffnen oder zumindest die Möglichkeit zu bieten, ihn ungestört und in Privatsphäre – ganz oder nur bestimmte Bereiche – zu bestimmten Tageszeiten für Familien zu reservieren. Von Paketen mit Behandlungen für ein Kind mit einem Elternteil über individuelle Duft-Massagen bis hin zu Wellness-Praktiken für empfindliche Babyhaut ist es wichtig, nichts dem Zufall zu überlassen und über kompetentes und geschultes Personal zu verfügen.

Wellness, Schwimmen und Massagen unterstützen die frühkindliche Entwicklung.