TRENDS

Reisetrends 2021: eine Branche im Umbruch

Um dem Gastgewerbe wieder richtig auf die Sprünge zu helfen, fallen uns auf Anhieb zwei grundlegende und notwendige Eigenschaften ein: Anpassungsfähigkeit und Belastbarkeit. Die Folgen der Pandemie haben zweifellos die gesamte Branche sowie die Prioritäten und Bedürfnisse der Reisenden beeinflusst: Gäste suchen zunehmend nach etwas anderem, nach Erlebnissen, die ihre Bedürfnisse befriedigen und gleichzeitig Sicherheit und Unbeschwertheit gewährleisten. Eingetreten ist tatsächlich eine Umkehrung der herkömmlichen Markttrends. Dadurch eröffnen sich neue Szenarien, in Vereinbarkeit mit einer breiteren Entwicklung in der Gesellschaft.

1. Höhere Erwartungen. Angesichts der starken Reiselust haben die Entscheidungen in Bezug auf die Reiseziele zwangsläufig einen immer größeren Stellenwert. Laut dem Changing Traveller Report von SiteMinder von 2021 fällt die Entscheidung des einzelnen Touristen in der Post-Covid-Ära vermehrt auf exklusivere und weniger überfüllte Ziele, mit entsprechender Zahlungsbereitschaft. Gleichzeitig ist der Gast jedoch weniger kompromissbereit: Seine Erwartungen und die Ansprüche an die Mindeststandards sind viel höher als in der Zeit vor der Pandemie.

2. Bleisure. Das neue Phänomen, das Urlaub mit Arbeit verbindet. Der Trend entstand aus dem Wunsch der Gäste, ihren Aufenthalt an ihrem Urlaubsort zu verlängern, um ihn noch besser kennenzulernen – ohne die beruflichen Verpflichtungen völlig vernachlässigen zu müssen. Wie die Global Business Travel Association mitteilt, haben sich bisher fast 90 % der Geschäftsreisenden vor allem für die Wochenenden diesem Trend angeschlossen.

3. Nachhaltigkeit. Zunehmend wichtig ist den Reisenden der Respekt vor der Natur und der einheimischen Bevölkerung an ihrem Urlaubsort. Tatsächlich versuchen viele Touristen, ihre Bedürfnisse zu befriedigen und dabei aber die Auswirkungen auf das Reiseland zu begrenzen. Das Global Wellness Institute zeigt in diesem Zusammenhang, welche Auswirkungen klimatische Faktoren bei der Wahl der Tourismusziele haben: Reisende achten beispielsweise auf Aspekte wie die Luftqualität, was Unternehmer bei der Standortwahl neu zu errichtender Strukturen mitberücksichtigen sollten.

4. Nischentourismus. Infolge der Pandemiezeit ist der Massentourismus vollständig abgeklungen, was den Umgestaltungsprozess des touristischen Angebots beschleunigt hat und zunehmend Nischendestinationen Raum gibt. Reisende suchen exklusive Erlebnisse, die ad hoc und maßgeschneidert erstellt werden; das Angebot sollte persönlich und differenziert sein.

5. „Transformationsreisen“. Auch auf das körperliche und seelische Wohlbefinden des Einzelnen wird immer mehr Wert gelegt, weshalb sich viele für eine Auszeit mit sich selbst in Privatsphäre entscheiden. Deshalb erfreut sich die Transformative Wellness immer größerer Beliebtheit. Dabei hat der Gast die Möglichkeit, sich durch Praktiken wie Yoga, Meditation und verschiedene hedonistische Ansätze neu zu entdecken. Natur, saubere Luft und Entspannung sind zu Schlüsselelementen für ein einzigartiges und tiefgreifendes Erlebnis geworden.

6. Inlandstourismus. Auf Grund der Corona-Maßnahmen hat sich der Inlandstourismus erheblich schneller erholt als der Auslandstourismus. Den meisten Gästen, die einen Aufenthalt innerhalb der Grenzen des eigenen Landes bevorzugen, ist es immer noch zu umständlich, fernere Ziele anzustreben. Wir wollen in diesem Zusammenhang auf die Bedeutung eines Loyalty-Programms hinweisen, das speziell für dieses Marktsegment entwickelt wurde.