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Wellness für die Immunzellen

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Spätestens die Covid-19-Pandemie hat uns vor Augen geführt, wie wichtig ein funktionierendes Immunsystem ist. Es ist daher nicht verwunderlich, dass im Jahr 2021 das sogenannte Immunwellness zum Trend geworden ist. Wir haben uns umgesehen, inwiefern ein Wellnessurlaub zur Stärkung des körperlichen Abwehrsystems beitragen kann.

Ob heiße Steine in ostasiatischen Erdlöchern, Badehäuser aus Lehm bei den Azteken oder Holzhütten in Finnland: Schon vor Tausenden Jahren wussten die Menschen die Kraft der Schwitzbäder zu schätzen. Was anfangs hauptsächlich der Körperpflege diente, wurde im Laufe der Zeit immer mehr zum Ritual. Heute sind Wellness-Aufenthalte ohne Aufgüsse und verschiedene Saunen kaum noch vorstellbar und deren wohltuende Effekte wissenschaftlich belegt.

Bei einem Saunaaufenthalt erhitzt sich die Körperkerntemperatur um 1 bi 2 °C, die Hautoberfläche kann sogar eine Temperatur von bis zu 40 °C erreichen. Der Körper reagiert somit wie bei einem Fieber: Die Abwehrkräfte werden alarmiert, die Poren öffnen sich und der Körper beginnt zu schwitzen. Als Folge weiten sich auch die Gefäße, der Blutkreislauf wird angeregt und die Schleimhäute werden besser durchblutet. Entscheidend ist jedoch das Wechselspiel zwischen Hitze und Kälte: Durch den anschließenden Kältereiz ziehen sich die Blutgefäße wieder zusammen, der Kreislauf beruhigt sich und der Entspannungseffekt tritt ein. Wichtig dabei ist die richtige Abkühlung. So ist es sinnvoll, zunächst Arme und Beine zu kühlen und erst dann den gesamten Körper. Der Wechsel zwischen heiß und kalt trainiert Herz und Kreislauf. Durch regelmäßige Saunagänge lernt der Körper, besser mit Temperaturschwankungen umzugehen.

Nicht nur die Wärme in der finnischen Sauna, sondern auch der Dampf unterstützt den Körper bei der Abwehr von Krankheitserregern. So eignen sich Dampfbäder zum Beispiel vor allem für Menschen mit chronischen Atemwegsbeschwerden, da der Dampf schleimlösend wirkt und die Schleimhäute befeuchtet, die als wichtige Schutzbarriere das Eindringen von Krankheitserregern verhindern sollen. Egal für welche Art des Saunierens man sich entscheidet, das Ritual entspannt Körper und Geist und wirkt somit gleich doppelt auf das Immunsystem. Es ist nämlich erwiesen, dass langfristiger Stress unsere körpereigene Abwehr schwächt.

Entspannen können sich Ihre Gäste auch im Zuge anderer Wellnessangebote. Bei einer Meditation versorgt die tiefe Atmung den Körper mit ausreichend Sauerstoff. Die Herzfrequenz sinkt, wodurch Körper und Geist zur Ruhe kommen. Studien zeigen, dass bei einer Massage wiederum die Zahl der Lymphozyten (Immunzellen) ansteigt. Bei den sanften Berührungen sinkt außerdem die Konzentration des Stresshormons Kortisol im Blut. Auch Schmerzen können durch die Wärme und die richtigen Techniken gelindert werden; als Folge lässt sich der Alltag leichter bestreiten, man fühlt sich kräftiger und zufriedener.

Manche Hotels gehen noch einen Schritt weiter und bieten ihren Gästen medizinische Behandlungen zur Stärkung des Immunsystems an, wie Ozon-Sauerstoff-Therapien oder Vitamin-C-Infusionen. Auch ein individuell abgestimmter Ernährungs- oder Trainingsplan stehen auf dem Programm. Im Folgenden haben wir vier Tipps zusammengefasst, mit denen Sie zur Gesundheit Ihrer Gäste beitragen können.

Bei einem Aufguss wird die Hitze in der Sauna intensiver wahrgenommen.

Die richtige Ernährung

Leinsamen statt Chiasamen, Hirse und Hafer statt Quinoa, schwarze Johannisbeeren statt Goji-Beeren: Statten Sie Ihr Frühstücksbuffet mit europäischem Superfood aus. Dadurch versorgen Sie Ihre Gästenicht nur mit wertvollen Vitaminen und Nährstoffen, sondern unterstützen auch die regionale Landwirtschaft und die Umwelt. Ballaststoffe, die sich zum Beispiel reichlich in Vollkornprodukten finden, fördern die Darmbakterien und dadurch das Immunsystem, denn rund 80 % der Abwehrreaktionen finden im Darm statt.

Das richtige Training

Sport fördert das Immunsystem, doch bei zu viel Sport steigt das Risiko für Infekte. Beim sogenannten Open-Window-Phänomen vermehren sich die Abwehrzellen während des Trainings rasant und fallen anschließend für eine gewisse Zeit stark ab, unter Umständen sogar unter den Ausgangswert. Es ist daher wichtig, sich nach dem Training eine Regenerationsphase zu gönnen. Ein Personal Trainer kann Ihren Gast beraten und ihm helfen, die richtige Trainingsintensität und -dauer sowie geeignete Übungen zu finden.

Die richtige Abkühlung

Sanfte Abkühlung im Pulverschnee ist jetzt sogar im Sommer möglich. In der Schneesauna stärken Ihre Gäste nach einem heißen Saunagang ihre Abwehrkräfte bei -5 bis -10 °C. Dank der trockenen Luft fühlt sich diese Methode weitaus weniger kalt an als ein Tauchbad. Wer möchte kann sich in der idyllischen Winterlandschaft auch mit dem Schnee massieren. Die Abwärme, die beim Kühlen der Kabine generiert wird, kann sinnvoll weiterverwertet werden, beispielsweise zur Erwärmung des Pool-Wassers.

Das richtige Ambiente

Sorgen Sie dafür, dass sich Ihr Gast von Anfang an wohlfühlt und schaffen Sie ideale Raumbedingungen, angefangen bei der Temperatur über harmonische Farben und eine komfortable Einrichtung bis hin zu Duft und Hintergrundgeräuschen. Eine angenehme Atmosphäre trägt zur Entspannung bei, fördert den Schlaf und somit das Immunsystem. Ihr Gast fühlt sich glücklich und da positive Gefühle Stress reduzieren, kommt dies auch den körpereigenen Abwehrkräften zugute.

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